Akne ist eine der häufigsten Hauterkrankungen weltweit. Fast 85 % aller Menschen hatten schon mit Pickeln, Pusteln und Mitessern zu tun – vor allem in der Pubertät. Wenn Akne jenseits der 25 auftritt, sprechen wir von Erwachsenen-Akne, Spätakne oder Acne tarda. Jede 4. Frau zwischen 25 und 45 kennt sie. Leichte Akne kannst du selbst behandeln: Wir verraten, woher Hautunreinheiten im Erwachsenenalter kommen und welche Fehler du bei der Hautpflege vermeiden solltest.
Wie entstehen Pickel?
Akne entsteht, wenn die Poren der Haut verstopfen – durch Talg, abgestorbene Hautschüppchen oder Bakterien. In der Pubertät sorgen Sexual- und Wachstumshormone für eine Talgdrüsenüberfunktion. Die Zellen im Talgdrüsenkanal bilden mehr Hornmaterial, das den Kanal verstopft. So kann der Talg nicht mehr abfließen und Mitesser entstehen. Wenn sich dort Bakterien ansiedeln, kann sich die Stelle entzünden und ein Pickel entstehen. Jugendliche Akne tritt vor allem im der T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) auf.
Im Erwachsenenalter ist das anders: Spätakne zeigt sich vorwiegend rund um den Mund, auf den Wangen und am Hals. Die Haut ist jetzt trockener, sie bildet mehr Pickel und Entzündungen als Mitesser. Manchmal bessert sich die Akne nicht von selbst und kann sogar Narben hinterlassen.
Akne bei Erwachsenen: Die Ursachen
- Hormone: Nicht nur die Pubertät, auch das Erwachsenenalter kann hormonelle Veränderungen mit sich bringen. Zum Beispiel beim Absetzen der Pille oder mit den Wechseljahren.
- Stress: Psychische Belastungen wirken auf unseren Körper. Sie können die Entstehung von Akne begünstigen.
- Ernährung: Bei manchen Menschen können sich bestimmte Nahrungsmittel auf das Hautbild auswirken (z.B. kurzkettige Kohlenhydrate in Cornflakes und Schokoriegeln, hoch gesättigte Fette in Pommes Frites und Mayonnaise).
- Medikamente: Einige Arzneimittel können Akne hervorrufen. Dazu gehören Antibiotika, Antidepressiva, Kortison, B-Vitamine und Neuroleptika.
7 typische Fehler bei Spätakne
1. Fehler: Ausdrücken oder Knubbeln
Zugegeben, es ist verlockend. Allerdings raten Hautärztinnen und Hautärzte davon ab, Pickel und Mitesser selbst auszudrücken. Dadurch kann Talg in das benachbarte Gewebe eindringen. Bakterien können tiefer in die Haut gelangen. Die Folge: Das Abheilen dauert noch länger.
2. Fehler: Hände im Gesicht
Jedes Mal, wenn du mit den Fingern dein Gesicht berührst, fahren viele blinde Passagiere mit – Bakterien, Schmutz oder Fett. Wenn du dich am Kinn kratzen oder dir eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen musst, ist das völlig okay. Vergiss aber nicht, dir regelmäßig die Hände zu waschen.
3. Fehler: Unsaubere Maske
Mund-Nasen-Masken helfen, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Deine Maske kann bei ungenügender Hygiene aber leider auch Pickel verursachen. Im Stoff der Maske sammeln sich Schweiß und Make-up-Reste an: ein Paradies für Bakterien. Am besten weichst du deine Stoffmaske nach jedem längeren Tragen 10 Minuten in kochendem Wasser ein. Um Hautunreinheiten vorzubeugen solltest du auch deine Handtücher und Bettwäsche häufiger waschen.
4. Fehler: Mit Zahnpasta behandeln
Ein hartnäckiges Gerücht ist, dass Zahnpasta Pickel austrocknet. Manche Zahncremes enthalten zwar entzündungshemmendes Zink, aber Fluor regt Entzündungen eher an. Außerdem entzieht Zahnpasta der Haut zu viel Fett – und dadurch können sich die Symptome verschlimmern.
5. Fehler: Zu viel Make-up
Pickel einfach mit reichlich Abdeckstift kaschieren: Das scheint auf den ersten Blick die beste Lösung zu sein. Ist es aber nicht, denn Make-up kann die Poren verstopfen. Nutze Produkte, die möglichst leicht und fettfrei sind – zum Beispiel ein Mineralpuder oder eine Tagescreme auf Wasserbasis.
6. Fehler: Zu aggressive Reinigung
Wasche dein Gesicht täglich morgens und abends – das reicht. Häufigeres Waschen kann Akne verschlimmern, da es die sensible Problemhaut zusätzlich reizt. Nutze ein mildes Reinigungsprodukt ohne Alkohol:
- Befeuchte dein Gesicht mit lauwarmem Wasser.
- Trage das Reinigungsprodukt in kreisförmigen Bewegungen mit den Fingern auf.
- Wasche das Produkt sorgfältig ab und tupfe dein Gesicht trocken, statt zu rubbeln.
7. Fehler: Feuchtigkeitspflege weglassen
Auch unreine Haut braucht Feuchtigkeit – besonders, wenn du erwachsene Mischhaut mit trockenen Stellen hast und Reinigungsprodukte gegen Akne verwendest. Achte darauf, dass das Hautpflegeprodukt öl- und parfümfrei ist. Öle und Duftstoffe können deine Haut irritieren und die Talgproduktion anregen.
Bei hartnäckiger Akne: Ärztlichen Rat holen
Wenn du starke Akne hast und herkömmliche Mittel nicht helfen, solltest du dich ärztlich beraten lassen. Gerade bei Hautproblemen sind unsere Videosprechstunden die ideale Möglichkeit, schnell und sicher Hilfe zu bekommen. Unsere Ärztinnen und Ärzte können sich die betroffenen Hautstellen per Video oder Foto anschauen und deine Symptome einordnen. Anschließend können sie dir eine Behandlung empfehlen, Rezepte oder gegebenenfalls eine Überweisung ausstellen. Mit Kry kommst du auf jeden Fall einen Schritt weiter.