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PSYCHE UND KÖRPER

5 Arten von Schlafstörungen

Letzte Aktualisierung:
Guter Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit
Schlafmangel kann verschiedene medizinische Ursachen haben. In diesen Fällen hilft das Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt.

Überblick

  • Bewege dich regelmäßig, denn zu viel Sitzen kann das Risiko von Schlaflosigkeit erhöhen.
  • Wenn du anhaltende Schlafprobleme hast, führe 2 Wochen lang ein Schlaftagebuch und sprich mit einer Ärztin oder einem Arzt darüber.
  • Schlafstörungen wie Schlafapnoe – gekennzeichnet durch starkes Schnarchen, Tagesmüdigkeit und Atemaussetzer im Schlaf – müssen ärztlich behandelt werden.

Hast du heute gut geschlafen? Wenn ja, bist du wahrscheinlich auch gut erholt in den Tag gestartet. Zudem ist eindeutig belegt, dass erholsamer Schlaf die allgemeine Gesundheit und ein starkes Immunsystem fördert.

Die meisten Erwachsenen brauchen 7 bis 8 Stunden Schlaf pro Nacht. Es gibt aber auch Menschen, die mit weniger als 6 Stunden Schlaf auskommen und andere, die 10 Stunden Schlaf brauchen. Während wir schlafen, laufen im Körper lebenswichtige Prozesse ab: Er regeneriert sich, regt Wundheilungsprozesse an und bekämpft Krankheitserreger. Dies könnte erklären, warum langfristige Schlafprobleme mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht, Diabetes, Herzkrankheiten, Krebs, Depressionen und anderen ernsthaften Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht werden.

Vor der Pandemie litt schon jede(r) Zehnte der Berufstätigen unter schweren Schlafstörugen. Studien aus der ganzen Welt haben ergeben, dass sich Schlafprobleme aufgrund von Angstzuständen und Störungen im Zusammenhang mit Covid-19 verschlimmert haben.

1. Schlaflosigkeit

Im Allgemeinen gibt es drei Arten von Schlaflosigkeit: Schwierigkeiten beim Einschlafen, leichte Störungen und nächtliches Aufwachen oder zu frühes Aufwachen. Laut Kry Allgemeinärztin Dr. Rhianna McClymont lassen sich die meisten dieser Probleme durch einfache Änderungen des Lebensstils und der Schlafgewohnheiten lösen.

„Es ist wichtig, eine Schlafroutine zu haben, die idealerweise beinhaltet, dass man jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett geht, dass das Schlafzimmer dunkel und ruhig ist und dass man vor dem Schlafengehen auf elektronische Geräte verzichtet", sagt sie.

Das Schlafzimmer sollte ein Ort sein, der für Schlafen und Sex reserviert ist – da Sex die einzige Form der körperlichen Betätigung ist, die uns auch schläfrig macht.

Hier sind weitere Tipps für eine bessere Schlafhygiene:

  • Vermeide koffeinhaltige Getränke 6 Stunden vor dem Schlafengehen.
  • Trinke zum Einschlafen eine warme Milch oder einen Kräutertee.
  • Halte die Temperatur in deinem Schlafzimmer zwischen 18 und 24 Grad Celsius.
  • Verwende dicke Vorhänge an oder benutze eine Augenmaske, damit du nicht durch einfallendes Licht gestört wirst.
  • Verwende Ohrstöpsel, wenn dein Partner schnarcht oder du in einer lauten Gegend wohnst.
  • Nehme kurz vor dem Schlafengehen ein warmes, aber nicht heißes Bad.
  • Bewege dich regelmäßig, denn zu viel Sitzen kann das Risiko von Schlaflosigkeit erhöhen.
  • Vermeide 4 Stunden vor dem Schlafengehen anstrengende Übungen – aber Yoga- und Entspannungsübungen können hilfreich sein.

Wenn du versucht hast, Ihre Schlafhygiene zu verbessern, und die Schlaflosigkeit deinen Alltag weiterhin beeinträchtigt, führe 2 Wochen lang ein Schlaftagebuch. Besprich deine Beobachtungen anschließend mit deiner Ärztin oder deinem Arzt.

„Schlaftabletten werden nur im Notfall empfohlen, da sie süchtig machen und den natürlichen Schlafrhythmus stören können", so Dr. McClymont. Eine kognitive Verhaltenstherapie (KVT) bei Ein- und Durchschlafstörungen das Mittel der ersten Wahl. Sie kann dir helfen, die Gedanken und Gefühle in den Griff zu bekommen, die dich nachts wach halten.

2. Schlafapnoe

Bei einer sogenannten obstruktiven Schlafapnoe sind die Atemwege während des Schlafens verengt. Dadurch kann während des Schlafens die Atmung für 10 Sekunden bis zu mehreren Minuten aussetzen. Die Atemstillstände belasten Herz und Kreislauf und sind daher mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfälle verbunden.

In Deutschland sind etwa 2 bis 3% der Erwachsenen vom Schlafapnoe-Syndrom betroffen. Besonders häufig tritt die Störung bei Männern höheren Alters auf (etwa 20% der 40- bis 60-Jährigen und bis zu 60% der 65- bis 70-Jährigen sind betroffen). Bei Frauen nimmt die Häufigkeit nach der Menopause zu. Viele Betroffene wissen jedoch nicht, dass sie ein Problem haben.

Die Symptome der Schlafapnoe werden zum Teil nur von den Partnerinnen und Partnern der Betroffenen bemerkt – dazu zählen:

  • Atemaussetzer, die mindestens 10 Sekunden andauern
  • Lautes Schnarchen
  • Schnappatmung, Schnarch- oder Würgegeräusche
  • Häufiges Aufwachen in der Nacht
  • Starke Tagesmüdigkeit
  • Aufwachen mit Kopfschmerzen
  • Mundtrockenheit
  • Schlechte Konzentration
  • Sekundenschlaf

„Wer Symptome einer Schlafapnoe hat, die den Alltag beeinträchtigen, wie Sekundenschlaf oder starke Müdigkeit, sollte diese ärztlich abklären lassen", so Dr. McClymont.

„Eine Gewichtsabnahme oder eine Reduzierung des Alkoholkonsums kann die Schlafapnoe verbessern. Wenn diese Maßnahmen nicht helfen, kann die Ärztin oder der Arzt eine CPAP-Therapie anordnen." Dabei handelt es sich um eine Maske, die dem Schlafenden durch kontinuierlichen positiven Atemwegsdruck (CPAP) Sauerstoff zuführt.

3. Schlaflähmung (Schlafparalyse)

Das Gefühl, wach zu sein, sich aber nicht bewegen oder sprechen zu können, kann Angst machen. Dieser Zustand wird als Schlaflähmung, Schlafstarre oder Schlafparalyse bezeichnet und tritt am ehesten beim Aufwachen oder kurz vor dem Einschlafen auf. Die Lähmung kann einige Sekunden oder sogar einige Minuten andauern und ist normalerweise harmlos – auch wenn sie sehr unangenehm sein kann.

„Eine Schlaflähmung ist in der Regel nicht behandlungsbedürftig. Wenn sie jedoch sehr regelmäßig auftritt und für die Betroffenen sehr unangenehm ist, sollten sie sich ärztlichen Rat holen", sagt Dr. McClymont.

„Schlaflähmungen werden auch mit generalisierten Angststörungen und Panikstörungen in Verbindung gebracht. In diesen Fällen kann eine Psychotherapie angebracht sein, um das Problem in den Griff zu bekommen.”

4. Restless-Legs-Syndrom

Wenn du nachts oder vor dem Schlafengehen einen starken Bewegungsdrang in den Beinen verspürst, leidest du möglicherweise unter dem Restless-Legs-Syndrom (RLS). Dieses macht sich oft auch durch ruckartige Bewegungen oder ein unangenehmes Unruhe- und Spannungsgefühl bemerkbar.

Die Forschung nimmt an, dass unruhige Beine zum Teil vererbbar sind. 5 bis 10 Prozent der europäischen Bevölkerung sind betroffen. Wenn die Eltern daran erkrankt sind, steigt das eigene Risiko für ein Restless-Legs-Syndrom. Auch während der Schwangerschaft kann RLS auftreten – die Symptome verschwinden aber in der Regel nach der Geburt.

„Meist lässt sich das Restless-Legs-Syndrom durch regelmäßige Bewegung, Beinmassagen und eine gesunde Schlafroutine lindern", sagt Dr. McClymont. Wenn sich die Symptome dadurch jedoch nicht bessern oder du die Symptome als störend empfindest, solltest du eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

Das Restless-Legs-Syndrom kann ein Anzeichen für Eisenmangel oder Nierenprobleme sein. Wenn die Symptome schwerwiegend sind, können auch verschreibungspflichtige Medikamente in Betracht gezogen werden.

5. Nachtangst

Nachtangst, auch Nachtschreck genannt, tritt häufig bei Kindern zwischen 3 und 8 Jahren auf. Das Kind kann im Tiefschlaf schreien, brüllen und in Panik um sich schlagen. Die Augen können offen sein, aber es ist nicht wirklich wach. Am nächsten Morgen erinnern sich betroffene Kinder nur selten daran.

Die Episoden treten in der Regel früh im Schlaf auf und sind wahrscheinlicher, wenn Kinder übermüdet sind oder Fieber haben. Manchmal kann auch Stress Nachtschrecken auslösen – zum Beispiel, wenn das Kind einen aufregenden Tag hinter sich hat.

Solange dein Kind nicht in Gefahr ist, sich selbst zu verletzen, ist es am besten, es nicht zu wecken. Wenn die Anfälle jedoch immer zur gleichen Zeit auftreten, kannst du versuchen, dein Kind eine Woche lang jede Nacht 15 Minuten früher zu wecken, um den Zyklus zu durchbrechen.

Wenn der nächtliche Schrecken häufiger auftritt oder auch über das 6. Lebensjahr hinaus besteht, solltest du mit einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt sprechen. Möglicherweise liegt eine andere Form von Schlafstörung vor, die behandelt werden kann.

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