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FRAUENGESUNDHEIT

Brust abtasten: So machst du es richtig

Letzte Aktualisierung:
Die meisten Knoten sind harmlos. Jedoch solltest du deine Brust regelmäßig selbst untersuchen, um Krebssymptome frühzeitig zu erkennen.

Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebsart bei Frauen. Das RKI (Robert Koch Institut) schätzt, dass in Deutschland etwa 69.700 Frauen und 750 Männer im Jahr neu erkranken. Brustkrebs ist meist gut behandelbar, wenn er in einem frühen Stadium erkannt wird.

„Je früher Brustkrebs behandelt wird, desto besser ist die Prognose", sagt Frauenärztin Dr. Elisabeth Rosen. Sie empfiehlt daher allen Patientinnen, nicht nur zur jährlichen Kontrolluntersuchung zu gehen, sondern auch ihre Brust regelmäßig selbst zu untersuchen.

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Brustuntersuchung?

„Jede Frau sollte ihre Brust regelmäßig abtasten, am besten einmal im Monat. Mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl dafür, wie die Brust sich normalerweise anfühlt, und kann Veränderungen, die auf Brustkrebs hindeuten könnten, besser erfühlen", sagt Dr. Rosen. Idealerweise solltest du deine Brust immer am selben Tag im Monat abtasten. Vor den Wechseljahren ist der beste Zeitpunkt ein paar Tage nach deiner Periode.

Wie der übrige Körper reagiert auch die Brust auf hormonelle Veränderungen während des Menstruationszyklus. Viele Frauen stellen zum Beispiel fest, dass ihre Brüste in der Woche vor der Menstruation geschwollen sind oder sogar schmerzen. Das ist kein optimaler Zeitpunkt für eine Untersuchung.

Auch nach den Wechseljahren solltest du die Selbstuntersuchung jeden Monat am gleichen Tag durchführen.

Wann sollte ich zur ärztlichen Brustuntersuchung gehen?

Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, steigt mit dem Alter. Die meisten Brustkrebserkrankungen treten bei Frauen ab 50 Jahren auf. Wenn du von deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt zur Vorsorgeuntersuchung eingeladen wirst, solltest du auf jeden Fall hingehen. Ziel der Untersuchungen ist es, Brustkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen.

Bei Frauen ab 30 zahlen die gesetzlichen Krankenkassen eine ärztliche Früherkennungsuntersuchung pro Jahr. Dabei werden Brust und Achselhöhlen abgetastet. Deine Ärztin oder dein Arzt zeigt dir außerdem, wie die Selbstuntersuchung funktioniert, damit du sie regelmäßig zu Hause durchführen kannst.

Frauen zwischen 50 und 69 Jahren werden alle 2 Jahre zum Mammographie-Screening eingeladen. Dabei handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung, die ebenfalls von den Krankenkassen getragen wird. Eventuell folgt darauf noch eine Ultraschall-Untersuchung.

Woher weiß ich, was normal ist?

„Frauen sollten auf Brust, Achselhöhlen und Brustwarzen achten und ein Feingefühl für das Gewebe entwickeln", so Dr. Rosen. Wenn du dich regelmäßig selbst untersuchst, wirst du mit dem vertraut, was für deine Brust normal ist. Achte dabei auf Veränderungen in der

  • Hautfarbe
  • Hautbeschaffenheit
  • Gefühl und Form deiner Brüste
  • Aussehen, Gefühl und Form der Brustwarzen.

Selbstuntersuchung der Brust: So geht’s

Stell dich mit geraden Schultern vor den Spiegel. Stütze deine Arme in die Hüften.

Achte auf Folgendes:

  1. Haben deine Brüste die gleiche Größe und Form wie sonst?
  2. Gibt es sichtbare Schwellungen?
  3. Gibt es Veränderungen in der Farbe oder Beschaffenheit der Brüste, Achselhöhlen oder Brustwarzen?
  4. Bemerkst du knotige Stellen oder Vertiefungen?
  5. Hat sich die Position einer Brustwarze verändert?
  6. Prüfe auch, ob aus den Brustwarzen Flüssigkeit austritt, wenn du sie vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger drückst.

Verschränke nun deine Arme über dem Kopf und beachte dabei Punkt 1 bis 5. Taste deine Brust von außen nach innen nach Verhärtungen und Knoten ab. Denk auch daran, die Achselhöhlen zu untersuchen. Wiederhole die Tastuntersuchung im Liegen.

Wann sollte ich mich ärztlich untersuchen lassen?

„Es ist völlig normal, dass zum Beispiel eine Brust etwas größer ist als die andere. Die meisten Frauen haben leicht asymmetrische Brüste. Worauf man achten sollte, sind ungewöhnliche Veränderungen. Das heißt, auf Veränderungen und Symptome, die vorher nicht da waren,” so Dr. Rosen.

Suche immer eine Arztpraxis auf, wenn du eine der folgenden Veränderungen bemerkst:

  • Ein neuer Knoten, eine Unebenheit, Schwellung oder Verhärtung in einer Brust oder Achselhöhle
  • Eine Veränderung der Größe oder der Form deiner Brust
  • Eine Veränderung der Haut, wie z. B. Falten, Rötungen, Verfärbungen, Orangenhaut
  • Ausfluss oder Blutungen aus der Brustwarze
  • Jegliche Veränderung der Position der Brustwarze - z. B. wenn sie eingezogen ist
  • Neue Seitenunterschiede der Brüste in Größe, Lage oder Form, z. B. beim Heben der Arme
  • neue Beschwerden oder Schmerzen in der Brust (auch wenn Schmerzen ein eher seltenes Symptom von Brustkrebs sind)

Was passiert, wenn ich einen Knoten entdecke?

„Ein Knoten in der Brust bedeutet nicht automatisch, dass man Brustkrebs hat. Etwa 4 von 5 Knoten in der Brust sind gutartig”, erklärt Dr. Rosen.

Es könnte sich herausstellen, dass du nur eine Zyste in der Brust hast, einen mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum.

Es könnte auch ein Fibroadenom dahinterstecken – eine gutartige, feste Wucherung aus Binde- oder Drüsengewebe. Etwa 10 Prozent aller Frauen im Alter von 15 bis 35 Jahren entwickeln Fibroadenome.

Die meisten Zysten verschwinden von selbst und sind kein Grund zur Sorge. Wenn eine Zyste jedoch groß ist oder Beschwerden verursacht, kann die Flüssigkeit abgesaugt werden. Auch Fibroadenome können mit der Zeit verschwinden. In einigen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff (Exzisionsbiopsie) erforderlich sein, um sie zu entfernen.

Auch wenn die meisten Knoten kein Grund zur Sorge sind, solltest du sie nicht ignorieren, um ernsthafte Veränderungen rechtzeitig zu erkennen. Wenn du einen Knoten in deiner Brust entdeckst, solltest du dich immer von einer Ärztin oder einem Arzt untersuchen lassen.

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