Bei winterlichen Temperaturen ist die Versuchung groß, sich einfach im beheizten Zimmer einzukuscheln. Sich trotzdem an der frischen Luft zu bewegen, kann die körperliche und psychische Gesundheit fördern.
1. Sich gesünder und zufriedener fühlen
Es gibt mehrere Studien, die Bewegung im Freien mit einem geringeren Risiko für Herzkrankheiten, Übergewicht, Asthma und Diabetes sowie einer verbesserten psychischen Gesundheit und Zufriedenheit verbinden. Eine Studie mit mehr als 20.000 Teilnehmenden kam im Juni 2019 zu folgendem Ergebnis: Teilnehmer, die mindestens 2 Stunden pro Woche im Grünen verbrachten, waren zu 20 % zufriedener mit ihrem Leben als solche, die überhaupt keine Zeit in der Natur verbrachten.
Die Vorteile für die körperliche Gesundheit waren sogar noch größer: 60 % der Teilnehmer, die mehr als 2 Stunden pro Woche im Freien verbrachten, schätzten ihren Gesundheitszustand als gut ein – im Gegensatz zu denen, die ihre Zeit in geschlossenen Räumen verbrachten. Dabei spielte es keine Rolle, ob sie sich 2 Stunden am Stück oder in mehreren kürzeren Zeitabschnitten an der frischen Luft aufhielten.
2. Schmerzen lindern
Es ist allgemein bekannt, dass lokale Kälteeinwirkung entzündungshemmend wirkt. Zum Beispiel, wenn du bei einer Verstauchung ein Kühlkissen verwendest.
Es gibt aber auch Hinweise darauf, dass auch kalte Temperaturen Schmerzen lindern können. Ein finnisches Forschungsteam fand heraus, dass Menschen, die 3 Monate lang regelmäßig in kaltem Wasser schwammen, höhere Noradrenalinwerte im Blut aufwiesen. Noradrenalin ist eine chemische Substanz in unserem Nervensystem, die unter anderem dazu beitragen kann, Schmerzen zu lindern.
3. Immunabwehr stärken
Es ist bekannt, dass Bewegung die Abwehrkräfte stärkt. Auch wenn wir momentan nicht in Fitnessstudios oder Sportvereinen trainieren können, sollten wir uns fit halten.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen wöchentlich mindestens 150 Minuten moderates Training oder mindestens 75 Minuten intensives Training.
4. Stimmung verbessern
Wenn wir uns unter freiem Himmel bewegen, nehmen wir mehr natürliches Licht auf. Das kann wiederum helfen, Winterdepressionen vorzubeugen. Selbst an einem bewölkten Wintertag misst die Lichtstärke draußen bis zu 5.000 Lux, während künstliche Beleuchtung nur auf 500 Lux kommt.
Sonnenlicht stimuliert den Teil des Gehirns, der unsere „innere Uhr“ steuert. Lichtmangel kann dazu führen, dass diese innere Uhr aus dem Takt gerät und das Gehirn zu viel vom Schlafhormon Melatonin ausschüttet. Das kann zu Niedergeschlagenheit und möglicherweise auch Schlafstörungen führen. Schon ein Spaziergang in der Mittagspause kann im Winter an sonnigen Tagen helfen, Lichtmangel vorzubeugen. Dabei kannst du dann auch über deine Neujahrsvorsätze grübeln.
5. Stoffwechsel unterstützen
Kalte Temperaturen können dazu führen, dass dein Körper mehr Kalorien verbrennt: Durch die sogenannte Thermogenese erzeugt der Körper Eigenwärme, um sich warm zu halten. Natürlich haben viele Faktoren Einfluss darauf, wie viele Kalorien du verbrennst. Der tatsächliche Energieumsatz hängt auch von deiner Laufgeschwindigkeit, der zurückgelegten Strecke, der Steigung und deinem Körpergewicht ab.
3 Tipps für das Training unter freiem Himmel
1. Kleide dich nach dem Zwiebelprinzip
Kalte Lufttemperaturen können die Blutgefäße verengen und Kreislaufprobleme verursachen. Dagegen empfiehlt sich Kleidung nach dem Zwiebelprinzip: Beginne mit einer dünnen Schicht aus synthetischem Material, das den Schweiß vom Körper wegleitet. Trage möglichst keine Baumwolle, denn diese absorbiert den Schweiß und sorgt so dafür, dass du nur noch mehr frierst. Füge dann eine Schicht aus Fleece oder Wolle zur Isolierung hinzu und wähle für die äußere Schicht ein wasserdichtes, atmungsaktives Material.
2. Verwende ein Sonnenschutzmittel
Auch an bewölkten Tagen kann UV-Strahlung die Erde erreichen und unsere Haut schädigen. Daher solltest du auch im Winter Sonnencreme auftragen – besonders, wenn du dich länger im Freien aufhältst.
3. Trink genug Wasser
Unglaublich, aber wahr: Im Winter ist das Risiko höher, dass der Körper zu viel Flüssigkeit verliert. Durch die Kälteexposition nimmt unser Durstgefühl ab und wir vergessen, zu trinken. Auch beim Atmen in der kalten Luft verlieren wir Flüssigkeit. Achte deshalb darauf, beim Training im Freien regelmäßig genug Wasser zu trinken – auch, wenn du eigentlich keinen Durst hast.