Eisen ist eines der am häufigsten vorkommenden Metalle auf der Erde. Trotzdem kann es passieren, dass wir nicht immer genug davon im Körper haben. Etwa 500 Millionen Menschen weltweit sind von Eisenmangel betroffen. In Deutschland haben etwa 10 % der Frauen und 3 % der Männer einen Eisenmangel. Manche haben jahrelang Symptome, bevor die Ursache entdeckt wird.
Ab wann spricht man von Eisenmangel?
Die einzige Möglichkeit, einen Eisenmangel mit Sicherheit festzustellen, ist eine Blutuntersuchung. Laut WHO liegt ein Eisenmangel, der behandelt werden muss, bei einem Ferritinspiegel von unter 15 µg/dl vor. Ferritin ist ein Protein, das an das Eisen in unserem Körper andockt und uns einen Hinweis darauf gibt, wie gut unser Eisenspeicher gefüllt ist.
Außerdem können bei Eisenmangel auch bestimmte Symptome auftreten:
- Müdigkeit
- Konzentrationsstörungen
- Nervosität
- Blässe
- eine wunde Zunge
- trockene oder rissige Haut
- trockenes und geschädigtes Haar oder Haarausfall
- brüchige Nägel
- eingerissene Mundwinkel
- Kopfschmerzen
- Kälteempfindlichkeit
Eisenmangel kann, wenn er weit fortgeschritten ist, zu einer Anämie (Blutarmut) führen. Dann enthält das Blut zu wenig vom roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Die Symptome einer Eisenmangelanämie sind etwas auffälliger. Dazu gehören unter anderem:
- Müdigkeit
- Kurzatmigkeit
- Abgeschlagenheit
- Schwindel
- Herzklopfen
Warum sind meine Eisenwerte niedrig?
Die Ursachen sind vielfältig. Es könnte sein, dass deine Ernährung nicht genug Eisen enthält. Das gilt besonders, wenn du dich vegetarisch oder vegan ernährst. Tierische Nahrungsmittel enthalten Eisen in einer Form, die leichter absorbierbar ist. Bei Frauen ist die häufigste Ursache für Eisenmangel eine starke Regelblutung.
Weitere mögliche Ursachen für einen Eisenmangel:
- Blutungen im Magen-Darm-Trakt (z.B. bei Magengeschwüren)
- Unfälle oder Operationen
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Medikamente mit Acetylsalicylsäure (ASS), z.B. Aspirin
- Krebserkrankungen
Welche eisenhaltigen Lebensmittel gibt es?
Einem Eisenmangel beugst du am besten vor, indem du dich richtig ernährst. Es gibt viele Lebensmittel, die reichlich Eisen enthalten. Dazu gehört generell Fleisch, vor allem aber:
- Blutwurst (26 mg je 100 g)
- Schweineleber (18 mg je 100 g)
- Schweineniere (10 mg je 100 g)
Wenn du dich vegan ernährst, kannst du mit diesen Lebensmitteln deinen Eisenbedarf decken:
- Weizenkleie (16 mg je 100 g)
- Kürbiskerne (12,5 mg je 100 g)
- Tofu und Sojaprodukte (11 mg je 100 g)
- Sesam (10 mg je 100 g)
- Linsen und Leinsamen (8 mg je 100 g)
Kürbiskerne, Leinsamen und Co. eignen sich am besten als Müsli-Topping. Beim Frühstück solltest du dann aber Kaffee, Schwarzen Tee und Grüntee meiden, weil sie die Eisenaufnahme hemmen können. Lebensmittel mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt können helfen, die Eisenaufnahme im Darm erhöhen.
Was macht die Ärztin oder der Arzt bei Eisenmangel?
Um deine Eisenwerte zu erfahren, ist zuerst eine Blutuntersuchung notwendig. Wenn dabei herauskommt, dass du einen niedrigen Eisenwert oder eine Eisenmangelanämie hast, wird deine Ärztin oder dein Arzt der Ursache auf den Grund gehen. Bei bestimmten Symptomen oder einer auffälligen medizinischen Vorgeschichte stehen weitere Untersuchungen an. Fühlst du dich häufig müde, wirst du auch auf andere mögliche Ursachen untersucht – zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion.
Sollte ich vorsorglich Eisentabletten nehmen?
Wenn du einen Eisenmangel hast oder besonders gefährdet bist, wird dir deine Ärztin oder dein Arzt möglicherweise ein Eisenpräparat verschreiben. Die Präparate können Nebenwirkungen wie Verstopfung, Durchfall, Bauchschmerzen und eine dunkle Verfärbung des Stuhls haben. In der Regel sind sie aber nach der Anfangsphase gut verträglich und die Dosis kann individuell angepasst werden.
Sprich auf jeden Fall mit einer Ärztin oder einem Arzt, bevor du Eisentabletten einnimmst. So gehst du sicher, dass du ein geeignetes Präparat bekommst.