Nicht nur die Pflanzen, auch wir Menschen brauchen Sonnenlicht zum Leben. Ein bisschen Sonne tanken ist gut für unser körperliches und psychisches Wohlbefinden. Doch zu viel UV-Strahlung kann der Haut schaden. Hier erfährst du, wie du dich und deine Kinder in der Sonne richtig schützt und Sonnenbrand vermeidest.
3 Schnelle Fakten über die Sonne
- Etwa 5-15 Minuten Sonnenlicht 2-3 Mal pro Woche im Sommer kann deinem Körper helfen, Vitamin D zu bilden.
- Schatten, Kleidung und Hüte bieten den besten Schutz.
- Halte Babys unter 6 Monaten von direktem Sonnenlicht fern.
Ist Sonnenlicht gesund?
Es gibt nichts Schöneres als einen sonnigen Tag, um die Stimmung zu heben. Wenn du dich im Sonnenlicht aufhältst, erhöht sich dein Serotoninspiegel im Körper – ein Hormon, das vielen als „Glückshormon“ bekannt ist.
Sonne zu tanken hat auch noch andere Vorteile. Dein Körper benötigt Sonnenlicht um Vitamin D bilden zu können. Vitamin D ist für die Gesundheit deiner Knochen, Zähne und Muskeln sowie zur Unterstützung des Immunsystems und der geistigen Gesundheit unerlässlich.
Zusätzlich hilft Sonnenlicht dabei, deinen biologischen Rhythmus zu regulieren, also der 24-Stunden-Zyklus, der fast alle körperlichen Prozesse steuert.
Wer sich jedoch zu lange in der Sonne aufhält, läuft Gefahr, sich einen Sonnenbrand oder gar einen Sonnenstich oder Hitzschlag zu holen. Auch das Risiko an Hautkrebs zu erkranken erhöht sich durch zu viel Sonneneinstrahlung.
Neueste Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen, dass derzeit jährlich weltweit 2-3 Millionen Nicht-Melanom-Hautkrebserkrankungen und 132.000 Melanom-Hautkrebserkrankungen auftreten.
Besonders anfällig für die Auswirkungen der Sonne sind vor allem Säuglinge und Kinder, Erwachsene mit blasser Haut, sowie Menschen, die Muttermale haben, rothaarig sind oder im Freien arbeiten. Auch bei frischen Tattoos ist besondere Vorsicht geboten.
So schützt du deine Kinder in der Sonne
Kinder haben im Allgemeinen eine empfindlichere Haut als Erwachsene und sind daher sonnenempfindlicher.
Studien belegen, dass durch wiederholten Sonnenbrand in der Kindheit und im Erwachsenenalter das Risiko steigt, in später an Hautkrebs zu erkranken.
Achte bei deinen Kindern also darauf, dass sie mehr Zeit im Schatten als im direkten Sonnenlicht verbringen und schütze ihre Haut, indem sie stets bedeckt bleibt. Dabei genügen bereits T-Shirts, Shorts, Sommerkleider, Hüte und Sonnenbrillen. Babys unter 6 Monaten sollten grundsätzlich aus der Sonne ferngehalten werden.
Sonnenbrand vermeiden: So geht's
Die WHO schlägt folgende Maßnahmen vor, um sich ausreichend vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen.
1. Meide die Mittagssonne
Je höher die Sonne am Himmel steht, desto intensiver ist auch die UV-Strahlung. Und gerade in den Sommermonaten sind die Sonnenstrahlen besonders stark. Halte dich um die Mittagszeit herum daher nicht länger als 5-15 Minuten in der direkten Sonne auf.
2. Achte täglich auf den UV-Index
Der UV-Index reicht von 0 bis 12 und gibt an, wie stark die Sonneneinstrahlung ist. Ab einem Wert von 3 (mittel) wird empfohlen, sich vor der Sonne zu schützen. Werte zwischen 6 und 7 werden als hoch eingestuft, 8 bis 10 als sehr hoch und 11 bis 12 als extrem. Je höher der Wert, desto stärkere Schutzmaßnahmen solltest du ergreifen.
Wenn du Aktivitäten im Freien planst, kann es helfen, einen Blick auf des tagesaktuellen UV-Index zu werfen. Gemessen wird er vom Bundesamt für Strahlenschutz.
3. Nutze den Schatten
Suche dir beim Aufenthalt im Freien vor allem dann ein schattiges Plätzchen, wenn die UV-Strahlen am intensivsten sind. Bedenke dabei, dass der Schatten unter Bäumen, Schirmen oder Vordächern keinen vollständigen Sonnenschutz bietet.
4. Kleidung bietet den besten Schutz
Ein Hut mit breiter Krempe bietet einen guten Sonnenschutz für deine Augen, Ohren, dein Gesicht und deinen Nacken. Eng gewebte, locker sitzende Kleidung bietet zusätzlichen Schutz vor der Sonne.
5. Verwende Sonnenschutz
Beim Aufenthalt im Freien solltest du grundsätzlich darauf achten, ausreichend Sonnenschutz aufzutragen. Welcher Lichtschutzfaktor (LSF) der richtige ist, hängt von der Intensität der UV-Strahlung und deinem Hauttyp ab. Idealerweise trägst du ihn alle 2 Stunden oder nach der Arbeit, dem Schwimmen, Spielen oder Sport im Freien erneut auf. Achte auch darauf, dass dein Sonnenschutzmittel nicht abgelaufen ist.
Die Sonne und Vitamin D
Vitamin D wird durch direkte Sonneneinstrahlung auf die Haut gebildet. Unser Köroer benötigt Vitamin D, um Kalzium und Phosphat aus der Nahrung aufzunehmen und um Knochen, Zähne, Muskeln und das Immunsystem gesund zu erhalten. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Vitamin D zum Schutz vor Grippe und Erkältungen beitragen kann.
Für Menschen, die in heißeren, sonnigeren Klimazonen leben, ist es einfacher, Vitamin D das ganze Jahr über von der Sonne zu bekommen. In Nord- und Mitteleuropa hingegen genügt das Sonnenlicht im Winter oft nicht aus, um ausreichend Vitamin D im Körper zu bilden. Daher ist es wichtig, besonders in den Wintermonaten mehr Lebensmittel zu dir zu nehmen, die Vitamin D enthalten. Dazu zählen u.a.
- Hering,
- Lachs,
- Eier,
- Käse,
- Butter,
- Pilze.
Wie viel Sonne benötigt der Körper?
Laut der WHO gibt es keinen Zweifel daran, dass etwas Sonnenlicht gut für die Gesundheit ist. Schon 5-15 minütige Sonnenbäder, besonders für die Hände, das Gesicht und die Arme, 2-3 Mal pro Woche während der Sommermonate sind ausreichend (näher am Äquator, wo die UV-Strahlung höher ist, reichen auch kürzere Sonnenbäder aus).
Und wie so oft ist das Maß entscheidend, wenn es darum geht, Sonne zu tanken. Wie lange du dich gefahrlos ungeschützt der Sonne aussetzen kannst, hängt von deinem Hauttyp ab. Menschen mit sehr blasser Haut können sich nach nur 5 Minuten direkter Sonne schon die Haut „verbrennen“. Der richtige Schutz ist daher essentiell.
Zu viel Sonne kann sich auch auf deine Augen auswirken
Das Tageslicht hilft deinem Körper dabei, deinen Schlaf-Wach-Rhythmus zu regulieren. Dies hat Einfluss auf zahlreiche Prozesse in deinem Körper, z. B. stimuliert das direkte Sonnenlicht die Netzhaut des Auges, wodurch die Produktion des Hormons Melatonin in deinem Körper angeregt wird. Das ist sowohl für deine Stimmung als auch für deinen Schlaf wichtig.
Zu viel helles Sonnenlicht kann die Augen jedoch schädigen. Es kann im Alter zu Erkrankungen führen, wie dem Grauen Star, der häufigsten Ursache für behandelbare Blindheit, oder der Makuladegeneration, einer häufigen Erkrankung bei Menschen über 60 Jahren.
Wenn du dich bei strahlendem Himmel im Freien aufhältst, solltest du also stets eine Sonnenbrille tragen. Achte darauf, dass diese auch einen zuverlässigen, 100%igen UV-Schutz bietet. Ist deine Sonnenbrille mit einem CE-Zeichen und der Aufschrift ISO 12312-1 ausgestattet, kannst du dir sicher sein, dass sie die allgemeinen internationalen Sicherheitsanforderungen erfüllt.
Mit Sonnenbrand zum Arzt?
Ein leichter Sonnenbrand, bei dem die betroffenen Hautstellen leicht gerötet sind und spannen, sind in der Regel kein Grund für einen Arztbesuch. Auch leichte Schwellungen und Juckreiz sind bei einem leichten Sonnenbrand normal.
Hast du dir jedoch einen Sonnenbrand zugezogen, der starke Schmerzen, Blasenbildung oder sogar Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Fieber verursacht, ist es ratsam einen Arzt zurate zu ziehen. Es kann sich dann nämlich bereits um eine schwere Verbrennung, einen Sonnenstich oder Hitzschlag handeln.
Ein Sonnenbrand bei Kleinkindern und Babys ist grundsätzlich ein Grund für die Vorstellung bei einem Arzt.
Bei Kry erhältst du innerhalb weniger Minuten ärztlichen Rat für dich und dein Kind. Unsere Ärztinnen und Ärzte beraten dich zu Symptomen und zum weiteren Vorgehen. Bei Bedarf können sie dir oder deinem Kind auch ein Rezept oder eine Krankschreibung ausstellen.