Frischer Wind in der Küche: Wir stellen 5 regionale herbstliche Köstlichkeiten vor, die die wenigsten auf dem Schirm haben, geschweige denn auf dem Teller. Optisch eher unscheinbar, stecken diese Obst- und Gemüsesorten voller gesunder Nährstoffe.
Warum überhaupt saisonal essen?
Mit dem Rhythmus der Natur zu essen hat viele Vorteile. Obst und Gemüse, das gerade Saison hat, riecht und schmeckt besser, ist knackiger, saftiger und aromatischer. Der Anteil an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist höher. Da es hierzulande angebaut wird, ist es zudem auch noch günstig. Schließlich entfallen lange Transportwege und aufwendige Verpackungen.
Wichtig für eine gesunde Ernährung ist vor allem die Vielfalt: Herbstliche Farben wie Rot, Gelb und Grün dürfen sich gerne auch in den aktuellen Obst- und Gemüsegerichten wiederfinden. Wer saisonal einkauft, sorgt automatisch für Abwechslung. Mit kreativen Rezepten lassen sich gesunde saisonale Lebensmittel auch mäkligen Essern schmackhaft machen.
5 heimische Herbstsorten
Immer nur Äpfel und Kürbisse? Nein, der Herbst kann mehr! Diese 5 Gewächse haben im September, Oktober und November Saison. Sie sind reich an Nährstoffen, lassen sich auf vielerlei Arten zubereiten und wachsen in unseren Breiten – gut für die Gesundheit und für die Ökobilanz.
1. Endivien
Kaum ein Gemüse, das so wenig Fett und Kalorien hat wie Endivien. Die Salatart schmeckt würzig und enthält viele Vitamine, z. B. Vitamin C, Folsäure und Betacarotin, eine Vorstufe von Vitamin A. Dazu kommen Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen. Der Bitterstoff Inulin tut vor allem der Darmflora gut. Endivien regen den Appetit und die Verdauung an. Dadurch eignen sie sich hervorragend für Vorspeisen wie Suppen und Salate. Mit etwas Zucker lassen sich die Bitterstoffe geschmacklich neutralisieren.
2. Schwarzwurzeln
Schwarzwurzeln werden ab Oktober geerntet. Optisch erinnern sie an Spargel, im Geschmack sind sie jedoch deutlich intensiver und nussiger. Wie Endivien liefern sie die Vitamine A, B und C sowie Eisen, Magnesium, Kalium und Calcium, und dazu Inulin. Außerdem wirken sie entwässernd. Schwarzwurzeln bilden eine gesunde Beilage zu Fisch und Fleisch. Sie können gekocht, gebraten, überbacken, frittiert oder roh genossen werden. Schwarzwurzelcremesuppe ist ein leckeres Herbstgericht.
3. Maronen
Maronen waren in Europa ein unentbehrliches Grundnahrungsmittel, bevor sie im 16. Jahrhundert von der Kartoffel verdrängt wurden. Früher als „Brot der armen Leute“ bekannt, gelten die Edelkastanien heute vielerorts als Delikatesse. Maronen sind reich an komplexen Kohlenhydraten, machen also lange satt, ohne den Blutzuckerspiegel in die Höhe zu treiben. Roh sind sie unverdaulich, sie müssen also gekocht, gebraten oder gedünstet werden. So passen sie gut zu Wild und Geflügel. Aus Maronenmehl lassen sich Pasta und Gnocchi, aber auch Süßspeisen wie beispielsweise Kastanienkuchen herstellen.
4. Lollo rosso
Das Blattgemüse Lollo rosso besteht zu über 90 % aus Wasser und passt damit gut in eine figurbewusste Ernährungsweise. Lollo rosso steckt voller sekundärer Pflanzenstoffe, die entzündungshemmend und zellschützend wirken. Der knackig-herbe Geschmack macht sich gut in Salaten und auf belegten Broten. Durch ihre rötliche Farbe (ein Merkmal der enthaltenen Antioxidantien) eignen sich Lollo-rosso-Salatblätter ausgezeichnet zur Dekoration kalter Platten.
5. Quitten
Das grüngelbe Kernobst ist eng mit Äpfeln und Birnen verwandt. Anders als diese ist es jedoch nicht roh genießbar, zumindest nicht die in Deutschland wachsenden Sorten. Gekocht, gedämpft oder gebacken lassen sich aus Quitten aber viele unterschiedliche Lebensmittel herstellen, darunter Kompott, Marmelade, Gelee und Saft. Quitten enthalten jede Menge schützender Antioxidantien, Ballaststoffe wie Pektin unterstützen die Verdauung. Eine Quitte hat mehr Vitamin C als ein Apfel, kann also gerade in der Erkältungszeit dazu beitragen, die Abwehrkräfte zu stärken.