Natürlich sind Schmerzen alles andere als eine angenehme Erfahrung. In gewissem Maße gehören sie jedoch zum Leben dazu. Schließlich vermitteln Schmerzreize wichtige Sinneserfahrungen. Dennoch sind Schmerzen etwas, das wir möglichst schnell wieder loswerden wollen. Leider nicht immer einfach: In Deutschland leidet jeder Sechste unter lang anhaltenden, chronischen Schmerzen. Zum Glück gibt es eine Vielzahl effektiver Schmerztherapien.
Was sind Schmerzen?
Schmerzen sind ein Sinnes- bzw. Gefühlserlebnis. Sie können mit einer tatsächlichen, potenziellen oder nur scheinbaren Schädigung des Körpergewebes einhergehen. Von unangenehm bis unerträglich können Schmerzen in allen möglichen Intensitäten wahrgenommen werden. Häufig treten sie als Begleiterscheinung von Verletzungen oder Erkrankungen auf.
Schmerz ist subjektiv
Sicher hast du schon einmal gehört und vielleicht sogar selbst erlebt, dass Schmerz subjektiv ist. Er wird, wie andere Sinneswahrnehmungen auch, von inneren und äußeren Faktoren geprägt. Zu den inneren Faktoren gehören z. B. die eigene Einstellung zum Schmerz oder das allgemeine psychische Befinden. Zu den äußeren zählt u. a. die soziale Kompetente, also beispielsweise, ob man von seinem Umfeld unterstützt wird.
Gerade weil Schmerzen so subjektiv sind, ist eine objektive Einschätzung, etwa durch einen Arzt, sehr schwierig. Medizinern stehen aber einige Hilfsmittel zur Verfügung, um das Ausmaß des Leidens zu erfassen. Dazu gehören z. B. Schmerzfragebögen und Schmerzskalen.
Schmerz hat eine Funktion
Schmerz hat einen Sinn: Er ist ein Warnsignal, das uns vor Verletzungen bzw. vor größerem Leid bewahren will. Als solcher ist er unverzichtbar. Menschen, die aufgrund einer Genmutation keinerlei Schmerzen empfinden können, leben gefährlich: Sie merken beispielsweise erst dann, dass sie sich verbrannt haben, wenn sie die verbrannte Haut bereits riechen. Verletzungen heilen bei ihnen schlechter, da sie den betroffenen Körperteil nicht automatisch schonen.
Schmerzen können sich verselbstständigen. Chronische Schmerzen haben keine hilfreiche Signalwirkung mehr – sie werden als eigenständiges Krankheitsbild eingestuft und behandelt.
So funktioniert die Schmerzweiterleitung
Fast überall im Körper sind sogenannte Nozirezeptoren verteilt. Wenn Gewebe verletzt wird, registrieren sie dies als Reiz. Über verschiedene Nervenzellen, die unter anderem im Rückenmark und im Stammhirn zusammenkommen, wird der Schmerzreiz mithilfe von Botenstoffen ins Gehirn geschickt. Dort werden alle Signale verarbeitet und der jeweiligen Körperregion zugeordnet – es tut weh. Dabei hat das Gehirn jedoch ein Wörtchen mitzureden: Es kann in die Weiterleitungsprozesse eingreifen und dadurch die Wahrnehmung des Schmerzes aktiv beeinflussen.
Verschiedene Schmerzarten
Je nach Perspektive lassen sich Schmerzen unterschiedlich klassifizieren. Man kann Schmerzen z. B. nach ihrer Lokalisation unterscheiden, also z. B. Schulterschmerzen, Gelenkschmerzen und Unterbauchschmerzen. Somatische Schmerzen gehen von der Haut oder von Knochen, Muskeln oder Gelenken aus. Bei neuropathischen Schmerzen sind die Nerven geschädigt. (In diese Kategorie fallen auch Phantomschmerzen.) Schließlich gibt es noch viszerale Schmerzen, die an Organen oder Blutgefäßen entstehen.
Schmerzen können in unterschiedlicher Qualität auftreten. So gibt es z. B. ziehende und zwickende, stechende und drückende, krampfartige und brennende Schmerzen. Akute Schmerzen treten beispielsweise nach einer Verletzung oder nach einer Operation auf. Von chronischen Schmerzen spricht man hingegen bei einer Schmerzdauer von 3 bis 12 Monaten. Akute Schmerzen können chronisch werden, wenn man sie nicht hinreichend behandelt – auch dann, wenn der ursprüngliche Schmerzauslöser längst verheilt ist.
Schmerzbehandlung
Bei der symptomatischen Behandlung von Schmerzen denken viele zunächst an Medikamente. Tatsächlich ist die medikamentöse Therapie ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Schmerzen. Zu den häufig eingesetzten Arzneigruppen gehören z. B.:
- Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), z. B. Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Ibuprofen
- Coxibe, z. B. Etoricoxib, Celecoxib, Parecoxib
- Opioide, z. B. Tramadol, Morphium
Darüber hinaus hat sich in vielen Fällen die physikalische Therapie als wirksam erwiesen, also Kühlung (etwa bei einem schmerzhaften Sonnenbrand) oder Wärmeanwendungen (z. B. bei Muskelverspannungen). Schmerzlinderung kann auch durch Physiotherapie, Manuelle Therapie oder Elektrotherapie erreicht werden. Darüber hinaus gibt es viele Patienten, denen eine Psychotherapie gegen Schmerzen geholfen hat – Körper und Seele bilden nun mal eine Einheit.
Schmerzmittel mit Bedacht einnehmen
Bei Schmerzen einfach schnell irgendeine Tablette einwerfen? Keine gute Idee: Wie alle Medikamente haben auch Schmerzmittel Nebenwirkungen sowie teilweise schädliche Langzeitfolgen, insbesondere bei häufigem Gebrauch. Dies gilt auch für frei verkäufliche Medikamente wie Aspirin, Ibuprofen, Paracetamol und Diclofenac. Eine Übereinnahme von Schmerzmitteln ist sehr gefährlich und kann die Chronifizierung von Schmerzen sogar begünstigen.
Die Wahl des richtigen Schmerzmittels ist nicht nur von der jeweiligen Erkrankung, sondern ganz individuell vom einzelnen Patienten abhängig. Besprich mit einem Arzt oder, wenn dies nicht möglich ist, mit einem Apotheker, welches Medikament für dich das richtige ist. Schmerzmittel gehören übrigens zu den am meisten verordneten Medikamenten.
Mit Schmerzen zu Kry
Du hast Schmerzen – und jetzt? Solange es sich nicht um einen akuten Notfall handelt, kann Kry helfen, zumindest im Rahmen einer ersten Orientierung. Zu den Schmerzarten, die unsere Ärzte besonders häufig behandeln, gehören Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und vor allem in der Erkältungszeit auch Halsschmerzen. Auch bei Migräne und schmerzhaften Aphten kann die Telemedizin weiterhelfen.