Im Idealfall arbeiten Arzt und Patient partnerschaftlich an Gesundheitsfragen. Eine Möglichkeit, wie du dich aktiv einbringen kannst, ist das Symptomtagebuch.
Was ist ein Symptomtagebuch?
Das Wort Tagebuch ist etwas irreführend – in einem Symptomtagebuch werden Beschwerden und weitere damit zusammenhängende Aspekte nicht in Form von langen, detaillierten Einträgen erfasst, vielmehr handelt es sich um eine Art Tabelle. Das Ziel ist, einen quantifizierten Überblick über ein bestimmtes Symptombild zu erhalten, um daraus die passende Therapie ableiten zu können.
Vorteile des Symptomtagebuchs
Ein genau geführtes Symptomtagebuch kann Arzt und Patient gleichermaßen zugutekommen. Je mehr Informationen dem Arzt zur Verfügung stehen, umso schneller und präziser kann er bestimmte Erkrankungen ausschließen und schließlich eine Diagnose stellen. Schriftlich geführte Symptomtagebücher sind in der Regel umfassender und genauer als rein mündliche Schilderungen von Beschwerden.
Vielen Patienten gibt es ein gutes Gefühl der Selbstwirksamkeit, mit dem Führen eines Symptomtagebuchs aktiv etwas dazu beizutragen, dass ihre gesundheitlichen Probleme ermittelt und behandelt werden können. Nicht selten erkennen sie auch ohne ärztliche Hilfe auffällige Muster in ihren Aufzeichnungen, beispielsweise dass es ein bestimmtes Lebensmittel ist, das regelmäßig Unwohlsein verursacht.
Hilfreich bei vielen Beschwerden
Ein Symptomtagebuch ist unter anderem, aber keinesfalls ausschließlich, bei folgenden Erkrankungen bzw. Beschwerden sinnvoll:
- Allergien
- Herz-Rhythmus-Erkrankungen
- Diabetes mellitus
- Reizdarmsyndrom
- Chronische Schmerzen
- Fibromyalgie
- Menstruationsbeschwerden
- Bluthochdruck
- Sodbrennen
- Rückenschmerzen
- Schlafstörungen
- Depressionen
Ein Symptomtagebuch planen
Ein Symptomtagebuch, das für alle Zwecke passt, gibt es nicht. Welche Aspekte abgedeckt werden müssen, hängt von der (vermuteten) Erkrankung ab. Ein Symptomtagebuch für Nesselsucht sieht anders aus als eines für Migräne oder für Nahrungsmittelunverträglichkeit. Entscheidend ist, dass du alles vermerkst, was dir wichtig erscheint. Daher sollte ein Kommentarfeld nicht fehlen.
Beispiel: Symptomtagebuch bei Kopfschmerzen
Häufige Kopfschmerzen können eine Vielzahl von Ursachen haben, etwa hormonelle Schwankungen, Stress oder übermäßigen Alkoholgenuss. Um dem Arzt die Detektivarbeit zu erleichtern, eignet sich hier ein Symptomtagebuch ganz besonders. Wenn du noch gar nicht weißt, was deine Kopfschmerzen verursacht, könnte es z. B. so aussehen:
Tag: Uhrzeit: Dauer: Schmerzintensität (auf einer Skala von 1 bis 10): Schmerzort (z. B. Stirn): Schmerzgefühl (z. B. dumpf oder pulsierend): Begleitsymptome: Medikation: Kommentar:
Je nach Bedarf bzw. je nachdem, welche Auslöser du vermutest, kannst du zusätzlich weitere Faktoren notieren, etwa, ob der Schmerz ein- oder beidseitig auftritt, ob du gestresst bist oder ob du deine Regel hast. Für den Arzt kann auch interessant sein, ob die eingenommenen Medikamente geholfen haben oder nicht.
Tipp: Keep it simple! Mach es dir nicht zu kompliziert. Wer allzu viele Punkte eintragen muss, trägt am Ende womöglich gar nichts ein.
Analog oder digital?
Ob du dein Symptomtagebuch analog, also mit Papier und Stift, oder lieber digital führen willst, liegt ganz bei dir. Du kannst ein einfaches Notizbuch nutzen (am besten kariert) oder eine Excel-Tabelle am Computer. Für einige Erkrankungen kannst du dir auch im Internet Vordrucke herunterladen.
Alternativ kannst du schauen, ob es für deine Symptome eine App gibt, mit der du dein Tagebuch auf dem Handy führen kannst. Aber Achtung: Hierfür angebotene Auswertungen stammen in der Regel von Algorithmen und nicht von echten Ärzten! Sie sind also nicht individuell auf dich und deine Beschwerden zugeschnitten.
Symptomtagebuch bei Kry nutzen
Ein Symptomtagebuch kann dir auch bei einem Arztgespräch über Kry gute Dienste leisten. Sag dem Arzt Bescheid, wenn du Aufzeichnungen über deine Beschwerden vorliegen hast, und auch, falls du daraus bestimmte Vermutungen ableitest. Natürlich kannst du ihm dein Symptomtagebuch auch direkt zeigen – nicht zuletzt dafür sind Videosprechstunden schließlich da.