Wir schwitzen bei Hitze und frieren bei Kälte. Wenn die Sonne untergeht, werden wir müde. Und bei nasskaltem Dauerregen sind wir mies drauf. Ganz klar: Das Wetter hat einen großen Einfluss auf uns Menschen. Doch kann ein Wetterumschwung auch Kopfschmerzen und andere Symptome hervorrufen? Oder ist Wetterfühligkeit pure Einbildung? Wir haben uns das Phänomen näher angeschaut.
Ist Wetterfühligkeit echt?
Vor allem im Frühling (Stichwort: Frühjahrsmüdigkeit) und im Herbst, wenn die Temperaturen stark schwanken, haben viele Menschen das Gefühl, dass sich dies auf ihr körperliches Befinden auswirkt. Häufig festgestellte Symptome beim Wetterumschwung sind vor allem:
- Müdigkeit
- Kreislaufprobleme
- Kopfschmerzen bzw. Migräne
- Nervosität
- Schlafstörungen
- Depressive Verstimmungen
Es wird vermutet, dass sich die Witterungsverhältnisse auf das vegetative Nervensystem auswirken, das wir nicht willentlich beeinflussen können. Allerdings gibt es kaum medizinische Studien, die einen ursächlichen Zusammenhang beweisen. Dementsprechend gilt Wetterfühligkeit auch nicht als Krankheit. Belegt ist allerdings, dass steigende Temperaturen und fallende Luftdruckwerte bei Migränepatienten wetterbedingte Kopfschmerzen auslösen können.
Wetterfühligkeit oder Wetterempfindlichkeit?
Die Wetterfühligkeit ist von der Wetterempfindlichkeit abzugrenzen. Bei wetterempfindlichen Menschen verschlimmern sich bestimmte bestehende Beschwerden, die aufgrund von chronischen Erkrankungen oder Verletzungen auftreten. Dazu gehören z. B. Asthma, Rheuma und Bluthochdruck. Bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann das Risiko für einen Herzinfarkt steigen, da sich bei Kälte die Gefäße verengen.
So kannst du deine Wetterfühligkeit loswerden
Auch wenn es an wissenschaftlich fundierten Nachweisen für Wetterfühligkeit mangelt, sind die von vielen Menschen empfundenen Symptome absolut real – und lassen sich lindern. Was also tun bei Wetterfühligkeit? Folgende Tipps gelten für alle, die ihren Wetterumschwung-Symptomen etwas entgegensetzen wollen und keine Vorerkrankungen haben.
Tipp 1: Ein Symptomtagebuch führen
Sind meine Kopfschmerzen dem Wetterumschwung geschuldet? Diese Frage lässt sich grundsätzlich nur individuell beantworten. Ein Symptomtagebuch kann hier gute Dienste leisten. Durch regelmäßige Einträge lassen sich mit der Zeit Muster und Zusammenhänge erkennen. Im Idealfall kannst du auf dieser Basis dann den Wetterbericht verfolgen und gegebenenfalls (in Absprache mit einem Arzt) rechtzeitig passende Medikamente einnehmen. Wie genau du ein Symptomtagebuch führst, kannst du in unserem Artikel zum Symptomtagebuch nachlesen.
Tipp 2: Ganzheitlich die Gesundheit fördern
Ein gesunder Lebenswandel kann entscheidend dabei helfen, die typischen Symptome bei Wetterfühligkeit loszuwerden. Dazu gehören wenig überraschend: eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung, genügend Schlaf, regelmäßiger Sport sowie der Verzicht auf Nikotin und Alkohol. Gerade bei Kopfschmerz-Wetter ist auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Darüber hinaus solltest du Stress vorbeugen, jetzt im Herbst z. B. mit einem entspannenden Bad.
Tipp 3: Viel an der frischen Luft bewegen
Ab nach draußen! Durch Spaziergänge an der frischen Luft (und zwar bei jedem Wetter), wird das Herz-Kreislauf-System trainiert, das häufig für die typischen Wetterumschwung-Symptome sorgt. Das ist umso wichtiger, wenn du gewöhnlich den Großteil des Tages in klimatisierten Räumen verbringst. Du kannst deinen Aufenthalt im Freien auch gerne mit einer kleinen Sporteinheit verbinden und beispielsweise Walken, Joggen oder Fahrrad fahren. Wichtig: Bei kalten Temperaturen warm anziehen!
Tipp 4: Mit Wasser den Wetterwechsel üben
Der Wetterwechsel lässt sich auch mit Hilfe von Wasser trainieren. Hier eignen sich Saunagänge und Kneippsche Anwendungen. Noch einfacher geht das Heiß-kalt-Training mit Wechselduschen im heimischen Badezimmer. Praktischerweise stärkt dies auch die Gefäße, den Stoffwechsel und das Immunsystem. Aber Achtung: Gerade für solche Anwendungen ist es ganz besonders wichtig, dass du bei guter Gesundheit bist. Halte im Zweifel lieber mit einem Arzt Rücksprache.
Fazit: Dem Wetterwechsel die Stirn bieten
Du bist Kopfschmerz-Wetter nicht hilflos ausgeliefert. Mit den oben genannten Tipps kannst du Wetterfühligkeit gezielt vorbeugen. Wenn bei dir aber doch ein Wetterumschwung Kopfschmerzen oder andere Beschwerden verursacht, die du lieber abklären willst, kannst du natürlich jederzeit über Kry mit einem Arzt sprechen.